Neulich war der @ummels Schuld, heute @smveerman, natürlich nur im übertragenen Sinne durch Triggern... schon lange hatte ich eine Bahnstrecke auf dem Kieker, die eine gewisse Exklusivität aufweist (jaja hust): die niederländische Betuweroute, die ausschließlich für Güterzüge vorwiegend vom Rotterdamer Hafen entlang der A15 Richtung deutsche Grenze bei Emmerich gebaut wurde und nicht unumstritten war. Sie ist zweigleisig und abweichend vom restlichen Netz (abgesehen von der HSL nach Belgien) mit international zukunftssicheren 25kV/50 Hz AC elektrifiziert sowie ETCS L2 ausgestattet, so dass das niederländisches Material des Personenverkehrs hier nicht ohne weiteres eingesetzt werden kann.
Das wäre gerade heute ganz nützlich gewesen, denn heute morgen gab es auf der Hauptstrecke Arnhem - Utrecht eine Kollision eines VIRM mit einem auf einem Bahnübergang liegen gebliebenen Bagger. Wie ein Wunder wurde der Triebfahrzeugführer nur leicht verletzt, die Passagiere gar nicht, aber der Schaden vor Ort ist so groß, dass die Strecke mindestens bis morgen früh gesperrt bleibt.
Da die Betuweroute für die für 1,5kV DC ausgelegten niederländischen Passagierzüge ausfällt und die "Valleilijn" zwischen Ede und Amersfoort nur eingleisig ist, bliebe nur eine großräumige Umleitung via entweder Nijmegen und 's-Hertogenbosch oder Deventer und Amersfoort, aber so einen Quatsch macht man hier schon allein wegen die hohen Zugdichte nicht, sondern setzt auf SEV.
Die eine Ausnahme ist aber der Amsterdam-ICE aus Deutschland, der im Moment mal nicht baustellenbedingt über Mönchengladbach und Eindhoven umgeleitet wird und so kurzfristig offenkundig auch nicht umgeleitet werden sollte, damit Arnhem weiterhin bedient werden kann. Wie praktisch dass die hier fahrenden ICE 3 neo der BR 408 inkl. den deutschen 15kV/16,7 Hz AC alle drei Spannungen beherrschen, denn so ergab sich heute die äußerst seltene Gelegenheit, die Betuweroute zwischen den Verknüpfungen mit dem nationalen Netz bei Elst sowie Geldermalsen zu befahren. Weil ich es zu spät mitbekommen und einen gewissen Anreiseaufwand habe zurück zwar im Dunkeln, aber ich wollte weder übernachten noch darauf hoffen, dass die Umleitung morgen auch noch gilt. Eine Komplettbefragung ab Zevenaar und bis Dordrecht ist ohnehin selbst als Sonderfahrt wohl eher illusorisch.
Direkt nach Auffahrt bei Elst passiert man den "Centraal Uitwisselpunt Valburg", an dem ein kleiner Bau mit DB-Logo die Aufmerksamkeit einfängt. Eigentlich soll dies wohl ein Containerterminal mit Portalkränen sein, es sah mir aber mehr wie ein reiner Rangierbahnhof in Ergänzung zum großen Vorbild in Kijfhoek aus.
Sitzt man außerdem nicht auf der Seite mit der Autobahn, lässt sich neben mäßig spannendem Flachland in weiten Teilen die parallel führende nicht-elektrifizierte und rein im Personenverkehr von Arriva betriebene Nebenbahn von Elst nach Tiel beobachten und mit etwas Glück sieht man dann auch die hier verkehrenden Stadlertriebzüge.
Was man hingegen gefühlt eher selten sieht, auch wenn man von der parallel führenden Autobahn darauf achtet, sind Güterzüge auf der Betuweroute -- kein Vergleich zur Hannoveraner Güterumgehungsbahn. Für unseren ICE ist das vorteilhaft, er kommt hier mit 120 km/h relativ zügig voran, nur beim Wiedereinscheren in den Taktverkehr auf dem normalen Netz müssen wir warten. Und auf dem Rückweg bei Elst, denn im Gegensatz zu Geldermalsen gibt's hier nur eine höhengleiche Verbindungskurve. Insgesamt kostet die Umleitung etwa eine halbe Stunde extra.
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