Frage an junge Menschen, was sie sich von der Politik wünschen. Häufiges Thema: Bildung. Erstaunlich oft konkrete Sachen wie „Ich weiß, wie man ein Gedicht analysiert, aber nicht, worauf man bei einem Mietvertrag achten muss.“
Funktioniert Schule heute so anders als vor ~20 Jahren? Damals hab ich gelernt, mir Wissen über Dinge anzueignen, zu denen ich bislang wenig/keinen Zugang hab. Die konkreten Themen (Gedichtsanalyse, Parabeln, ...) waren letztlich Vehikel dafür.
Für alle Generationen vor mir hätte ich das sogar noch verstanden. Ohne passendes Umfeld war praktischer Wissenserwerb schwierig. Aber heute sind aktuelle Informationen überall. Fehlt hier die nötige Methodik?
Denn ehrlicherweise hätte ich genau das Gegenteil erwartet: Dass junge Menschen nicht (mehr) lernen wollen, was sie sich mit drei Klicks und 20 Minuten Zeit aufm Sofa selbst anlesen können.
War das repräsentativ? Dass solche Sachen öfter kamen, macht mich nachhaltig nachdenklich.
[#]Schule #Bildung #FediLZ
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@Sven Ich habe die Aussage schon oft gehört und ebenso die Aussage von Lehrkräften, die fanden, es sei nicht ihre Aufgabe, das Lesen von Mietverträgen uä. zu üben. Stattdessen könnten die SuS sich doch sonst das Wissen aneignen, Transfer und so. Da ich mit vielen Erwachsenen zu tun hatte, die Verträge nicht verstanden haben und Probleme bei der Bewältigung des Alltags haben, finde ich, dass Schule es doch einfach mal wagen könnte, Dinge anders zu unterrichten.
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@BerlinerPflanze Woran scheitert es denn da genau?
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@Sven an der Komplexität der Verträge, würde ich sagen. Viele sehr gebildete Leute haben damit Probleme.
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@Sven Das war aber doch bei mir vor 25 Jahren auch nicht anders. "Nicht fuer das Leben, fuer die Schule lernen wir" war schon damals das Motto, und das im fuer sein "gutes Schulsystem bekannten" Bayern.
Aber konkret, aus eigener Erfahrung: Fuer viele junge Menschen ist "das Internet" heute Unterhaltungsmedium. Chat, Stream, Doomscrolling, Gaming. Dass man dort - mehr oder weniger einfach - nuetzliche Informationen finden kann, ist schlicht noch nicht deren Erfahrung. Und dann korrekte Informationen von Clickbait und LLM Geschwafel zu unterscheiden nochmal nen weiterer, grosser Schritt.
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@ben Genau beim letzten Punkt würd ich dann die Schule in der Pflicht sehen. Wie recherchiere ich Informationen und wie validiere ich die am besten? Und es klingt mir zwar zu zynisch, aber vielleicht sogar: Im Internet gibt es übrigens wichtige und hilfreiche Informationen. 😉
Die Basics davon hab sogar ich noch im „Informationstechnischen Grundkurs“ damals gelernt und da war das für die Lebensrealität der Lehrer auch noch sehr neu. Ist zwar heute nochmal deutlich anders, aber selbst Medienkompetenz war damals Thema.
Dass man sich als Schüler eh Gründe sucht, warum das, was gerade keinen Spaß macht, auch total doof ist, ist natürlich auch klar. 😅 „Wozu lern ich was zu Verträgen? Die sollen mir twitchen beibringen!“ 😉
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