Ancestors

Toot

Written by Sofasophia on 2024-04-18 at 07:09

Moin zusammen. Ich denke seit Tagen über den Zusammenhang von Dopamin und Selbstabgrenzung/Selbstbewusstsein nach.

Als ich bei meinem #ADHS-Medikament zwecks Dosisfindung (#MPH) am Anfang zu hochdosiert war und den Reizfilter bewusst wahrzunehmen begann, fing ich meine Grenzen sehr krass zu merken: Wo bin ich, wo du, was will ich, was geht gar nicht, geh weh, das ist mein Raum?, so irgendwie.

Ich wurde für meine Begriffe „sehr egoistisch“, weil ich auf einmal meinen Raum begriff und „verteidigte“.

Eigentlich ist das ja grundsätzlich gut, aber ich vermisste sehr meine Empathiefähigkeit, die Teil meiner Persönlichkeit war & mit der ich mich identifizierte. Wer bin ich denn jetzt?

Da ich allerdings „immer noch hibbelig“ war, erhöhte ich die Dosis um die Hälfte, wurde so aber nur noch hibbeliger, reduzierte sie darauf darum schrittchenweise und fand schließlich „meine“ Dosis. Die filtert gut, lässt mich aber auch wieder gut mitfühlen.

Vorher, ohne MPH, fühlte ich – bildlich gesprochen – bis unter die Haut meines Gegenübers mit, heute fühle ich bis an die Grenzen meiner eigenen Haut. Das ist immer noch berührend, aber ich kann jetzt „bei mir bleiben“.

Nun kommt meine These:

Viele ADHS-Betroffene scheinen unbehandelt (also von Natur aus) eher ein geringes Selbstbewusstsein zu haben. Dies kann mit Erfahrungen und Prägungen zusammenhängen, aber – so meine Theorie – womöglich auch mit dem Dopaminmangel.

Ob das wohl schon untersucht wurde? Ob das nur meine subjektive Beobachtung ist oder könnt ihr Betroffenen das aus persönlicher Erfahrung bestätigen?

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Descendants

Written by Konrad on 2024-04-18 at 08:34

@sofasophia Ich finde das sehr spannend, möchte aber davor warnen, auf so vereinfachende Modelle des Hormonsystems zu setzen. Die Zuschreibungen an Dopamin wirken in vielerlei Maßen schlüssig, aber an wirklich harten Fakten hatten wir da zumindest vor zwei Jahren, als ich mal nachgeschaut habe, beeindruckend wenig.

Dieser Podcast ist ein ordentlicher Anfang: https://www.jasonfeifer.com/episode/this-episode-will-change-your-brain/

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Written by Sofasophia on 2024-04-18 at 08:40

@konrad @sofasophia@federation.network Gut, dass du das anmerkst. Danke für den Link.

Ich neige schon ein wenig zu solchen Vereinfachungen. Und ich bin zudem noch neu in dieser Materie, also relativ unbeleckt.

Andererseits: Solche (Selbst-)Beobachtungen können ja auch zu weiteren Erkenntnissen und Forschungen führen.

Schade, dass der Podcast auf Englisch ist. Soo gut ist mein Englisch eher nicht. Lesen geht besser.

Hirn- und Verhaltensforschung finde ich extrem spannend.

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Written by Sofasophia on 2024-04-18 at 08:42

@konrad Es gibt wohl eine Abschrift des Podcasts. Die lese ich dann mal. 🙏🏼

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Written by Sapere Aude on 2024-04-18 at 08:54

@sofasophia

@Pearl22

Das Projekt Artichoke aus der Nachkriegszeit dürfte dazu eine Menge herausgefunden haben.

Einen Teil davon berichtet Stephan L. Chorover in seinem überaus lesenswerten Kompendium:

https://www.zvab.com/buch-suchen/isbn/9783593330075/

Das umfassendere Bild gibts hier:

https://www.zvab.com/buch-suchen/isbn/9783442152810/

Persönliches über Akteure im regelmäßigen Update:

https://frankolsonproject.com/the-story/

[#]ADHS #MPH

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Written by Sofasophia on 2024-04-20 at 15:06

@textbook Hab mir deine Links jetzt angeguckt.

Aber da jetzt einen Zusammenhang zu meinem Post zu stricken, finde ich ziemlich krass.

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Written by Sapere Aude on 2024-04-20 at 21:12

@sofasophia

Was Du aus persönlicher Sicht beschreibst, wurde seit den 1940ern längst untersucht, wenn auch nicht vollständig publiziert.

Krass ist der Zusammenhang insoweit, als daß psychotrope Substanzen sehr selektiv legalisiert werden (siehe Cannabis) obwohl solide Erkenntnisse vorliegen.

Das mag deren gesellschaftlicher Funktion vs. den Profitinteressen der Hersteller gehorchen.

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Written by Krasse Eloquenz on 2024-04-18 at 10:53

@sofasophia Ich kann deine Frage zwar nicht beantworten, finde das, was du schreibst, aber wirklich interessant.

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