Politische Inhalte bei T-Online sind doch ein einziger gigantischer Interessenskonflikt...
Ein "Nachrichtenportal", das einer Firma gehört, die von der Stadtregierung die Werberechte in der Stadt zugeschrieben bekommt, und dann dort Werbung für dieses Nachrichtenportal macht, um seine Relevanz zu pushen, schreibt journalistisch über die Politiker*innen, die für diese Verträge (mit-)verantwortlich sind. Transparenz? Offenlegung der Zusammenhänge? Wo?
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Hier interviewen sie Katharina Fegebank, zweite Vorsitzende des Hamburger Senats. Der Hamburger Senat entscheidet über die Werberechtsverträge in der Stadt und hat den 2 Werbefirmen als Corona-Ausgleich eine unverhandelte Vertragsverlängerung sowie das Recht zur Digitalisierung aller Anlagen geschenkt. Eine der beiden Firmen gehört zum selben Konzern wie T-Online
https://hamburg.t-online.de/region/hamburg/id_100577104/katharina-fegebank-im-interview-wer-kein-bleiberecht-hat-muss-gehen-.html
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Das wurmt mich. Ich hinterfrage dieses Gefühl. Bin ich vielleicht einfach nur überempfindlich? Ist doch sowieso alles Kapitalismus, irgendwo sind immer finanzielle Interessen mit im Spiel.
Aber DAS ist mir dann doch ein bisschen zu direkt. Unmittelbar eine Landespolitikerin darzustellen, die großen Einfluss darauf hat, ob und wie penetrant der eigene Konzern die eigene Plattform in genau dem Bundesland im öffentlichen Raum bewerben kann
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Ganz besonders irritiert mich daran, dass sie Zitate aus ihrem Interview dann auch im Vorfeld an Hamburger Medien geschickt haben, von wegen ihr dürft das wiedergeben aber nur wenn ihr T-Online als Quellenangabe nennt.
Und in der E-Mail-Signatur steht "Ströer News Publishing" und überall in der Stadt auf Werbebildschirmen und Werbeplakatträgern steht "Ströer" und sagt mal, Berufsjournos, ihr seid doch die Profis — was ist denn EUER Gefühl dazu?
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Ich mein ich weiß ja nicht. Vielleicht ist mein Gefühl ja wirklich ungerechtfertigt. Mich würde das echt interessieren, was Leute mit ein bisschen mehr Ahnung von und Erfahrung mit journalistischen Grundsätzen davon halten
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… Und gerade fällt mir auf, dass die überall auf den Bildschirmen in der Stadt ja ihre T-Online-Schlagzeilen zeigen.
Und das Targeting-System haben sie auch. Klar, Targeting nach politischen Haltungen ist nicht erlaubt, aber die erlaubten "Marktsegmente" haben ja alle auch bekannte politische Haltungen. Es dürfte relativ easy sein, solche Schlagzeilen gezielt z.B. an eher konservative oder eher liberale "Marktsegmente" auszuspielen.
Und ob das gemacht wird, ist nicht überprüfbar.
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Okay an irgendeinem Punkt hab ich die Grenze überschritten, wo das ein Blogpost hätte werden müssen. Ich glaub, das mach ich mal
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@skye owo teil gern drafts, wenn du wen zum prüflesen brauchst
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@multisn8 Ich glaub so einen Meinungskommentar brauch ich nicht testlesen lassen, aber danke dir :3
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@skye Zitate an andere Medien geben unter der Bedingung Quellennennung ist üblich. Sorgt für mehr Aufmerksamkeit aka Werbung für das eigene Medium. Wegen Ströer: Naja, der SWR veröffentlich in Stuttgart z. B. auch auf diesen Tafeln. Und natürlich berichten wir auch über Stuttgarter Kommunalpolitik. Das mag ein Interessenskonflikt sein, aber wenn der Sender irgendeinen Mega-Skandal aufdecken würde, würden wir das sicher nicht wegen der Tafeln unter den Teppich kehren.
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@funkvolk Danke für deine Einschätzung. Ich frage mich aber, ob das vergleichbar ist. Ströer verdient um die 400 Millionen Euro pro Jahr an seiner Werbung und ohne Vertrag mit der Stadt fallen die Gewinne in dieser Stadt weg. Der Konzern würde finanziell erheblich davon profitieren, nächstes Jahr bei der Neuvergabe der Verträge die "richtigen" Verhandlungspartner*innen am Tisch sitzen zu haben. Ist das mit den Interessen des ÖRR vergleichbar?
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@skye Hm, aber Ströer entscheidet ja nicht über die Inhalte von t-online oder SWR? tut mir leid, aber ich glaube, ich verstehe deinen Punkt noch nicht ganz.
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@funkvolk T-Online gehört der Ströer, das ist ja das Ding. Indem sie überall die T-Online-Schlagzeilen platzieren, machen sie Werbung für ihre eigene Plattform (die sie auch für Werbetracking nutzen, was vermutlich wiederum die Zielgruppen-Datenbank für die Werbung füttert), und nachdem ich mir deren Geschäftsmodell genauer angeguckt habe, hab ich sehr wenig Vertrauen, dass sie das auch nur ansatzweise voneinander trennen
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@skye Ah. Dass die zusammengehören war mir - Asche auf mein Haupt - noch nicht bewusst. Ich verbinde mit T-Online aber auch einige gute Recherchen und würde mal unterstellen, dass da Leute arbeiten, die journalistische Standards haben. Wahrscheinlich müsste man das ganze Angebot mal wissenschaftlich auswerten um zu schauen, ob da irgendwelche Biase am Werk sind. Wegen eines Interviews mit oder Artikel über Katharina Fegebank würde ich noch nicht darauf schließen.
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@funkvolk Ja, ich hab auch nicht den Eindruck, dass die Redaktion eine Agenda verfolgt, das wollte ich damit nicht sagen.
Aber es würde ja schon reichen, wenn die Abteilung bei Ströer das täte, die entscheidet, welche Schlagzeilen wo und um welche Uhrzeit (=an welche Zielgruppe) gezeigt werden. Tut sie das? Keine Ahnung. Es gibt keine Kontrollinstrumente, sowas überhaupt festzustellen, das ist mein Problem. Und der Interessenskonflikt existiert ja, egal ob er die Redaktion beeinflusst oder nich
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