Das spricht mir so aus der Seele, was Nils Minkmar hier schreibt:
„Als vor einigen Tagen der alte Le Pen starb, kam mir angesichts der vielen gemäßigten und irritierend ratlosen Würdigungen ein unangenehmer Gedanke. Man rief ihm im Sinne einer Fernsehkritik nach: Dies hat er so gemacht und jenes anders. Manches erreicht, anderes nicht. Kaum jemand traute sich zu benennen, wofür Le Pen senior stand: Antisemitismus, Verachtung von Homosexuellen, Leugnung des Massenmords an den europäischen Juden, Gewalt, Folter und ein faschistisches Wertesystem. Hass, Hetze und dauernde, systematische Lügen.
Ich dachte dann, dass das breite Publikum vielleicht vergessen hat, was Faschismus und Nationalsozialismus sind. Welche Folgen sie haben und warum es lebenswichtig ist, diese Ideologien zu bekämpfen. Dass es keine Phänomen sind, die in den Tiefen der Geschichte schlafen und nur irgendwelche Minderheiten betreffen. Irgendwie hat sich eine mediale Äquidistanz etabliert zwischen der offenen Gesellschaft und der extremen Rechten, als ginge es um verschiedene Meinungen oder zwei Sportmannschaften.“
Leider versagen auch viele Journalisten angesichts der historischen Aufgabe…
[#]politik #noafd #antisemitismus #faschismus #journalismus
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