MEIN EXPERIMENT MIT INSTAGRAM...
Ich halte Instagram, so wie ich es erlebt habe, für gefährlich und niveaulos. Es fördert eine negative, geistige Veränderung, zumindest konnte ich das bei mir beobachten. Besonders bei den sogenannten "Reels", den kurzen Videoschnipseln, die einem nach nicht offen liegenden, aber eindeutig wahrnehmbaren Algorhythmus ausgewählt und zugespielt werden.
Anfangs kamen Videos aus unterschiedlichen Themenbereichen in loser, abwechselnder Folge. Einige davon, die mir spontan uninteressant schienen, wischte ich gleich weiter. Andere, die mein (unterbewusstes) Interesse fanden, schaute ich mir kurz an, sie gehen ja auch kaum länger, als einige Sekunden. Dabei bemerkte ich, dass sich die Themen, bei denen ich verharrte, immer häufiger kamen, andere dagegen nicht nochmal auftauchten. In meinem Fall stellte sich das so dar, dass ich mir eine Sequenz, in dem eine rassige, gut aussehende Frau in Highheels, schwarzen Strümpfen und Strapsen durchs Bild lief (nichts weiter!) einige Sekunden lang ansah - von da an kamen ähnliche Videos immer häufiger, zugegebenermaßen Maßen fand ich die Damen sehr attraktiv und habe jeweils einige Sekunden hin geschaut. So war dann nach wenigen Minuten der Nutzung von Instagram jedes zweite Video, wie auch die Vorschläge zum Folgen anderer Nutzer, voll von attraktiven, zunehmend wenig bekleideten Frauen in Reizwäsche.
Das zweite Thema, bei welchem ich einige Sekunden verweilte, bevor ich weiter scrollte, waren unfassbar brutale Unfälle bzw. Videos davon. So kamen dann zunehmend nur Videos von tödlichen Verkehrsunfällen, abstürzenden Flugzeugen, wilde Tiere, die Menschen fraßen, blutige Verletzungen und ähnlichem. Mir war plötzlich klar, warum im Straßenverkehr Schaulustige anhalten, um blutige Unfälle zu filmen: Man kann damit Klicks auf Instagram generieren! Anfangs widerten mich diese Darstellungen an, es fand aber eine Desensibilisierung statt und irgendwann spürte ich fast ein Verlangen nach noch drastischeren Darstellungen.
Weniger zweifelhaft, aber genauso selektiv waren Videos von skaninavischen Landschaften, die sich, meinem Verweilen auf den Videos folgend, in meinem Account konzentrierten.
Dennoch fand ich es schockierend, wie Instagram nicht nur in wenigen Minuten ein komplettes Profil meiner Interessen konzentriert hatte - sondern vor allem, wie sehr man in die Blase seiner eigenen Abgründe hinein gezogen wird! Mir war plötzlich klar, welche Gefahr dieses "Netzwerk" vor allem für junge und / oder labile Menschen darstellt. Es fördert Gedanken und Einstellungen, die man besser überdenken sollte. Es verstärkt Voyeurismus und verhindert eine Erweiterung des Horizonts. Es ist das Gegenteil dessen, was das Internet eigentlich sein sollte!
Ich persönlich finde Instagram (...und ich vermute, TikTok ist nicht anders...) absolut bedenklich und würde meine Kinder davor schützen. Mehr noch: Ich werde auch mich davor schützen - und habe meinen Account gelöscht!
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